Weltkulturerbe Colonia del Sacramento

Die Altstadt von Colonia del Sacramento wurde 1995 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Grund genug für uns, die Stadt zu besuchen. Sie ist  nur rd. 50 Kilometer Luftlinie von Buenos Aires entfernt und mit dem Schiff schnell zu erreichen. 

 

Anreise nach Colonia del Sacramento

Von Buenos Aires geht es mit der  Fähre  (Buquebus oder Colonia Express) nach Colonia del Sacramento. Die schnellste Fährverbindung dauert ca. 1 Stunde und kostet hin und zurück etwa 80 €. Infos unter:                                                                                                                                            

https://www.buquebus.com oder https://www.coloniaexpress.com/uy 

 

Mit unserem am Vortag gekauften E-Tickets von Buquebus starten wir direkt durch zum Boarding, doch am Zoll ist für uns Endstation. Wir müssen zurück zum Check-In.  Sehr viele Menschen stehen in langen Reihen vor den Schaltern. Es ist ein Tag vor Weihnachten und viele wollen wohl in den Weihnachtsurlaub.  Wir haben Zweifel, ob das Schiff pünktlich ablegen kann. Nach einer Stunde wird aus unserem E-Ticket ein  Papierticket - es lebe die Digitalisierung- und wir können erneut zur Zollkontrolle. Ausreise aus Argentinien und Einreise in Uruguay- 2 Kollegen an einem Schalter- das ist doch mal länderübergreifende Bearbeitung - und wir bekommen  unseren Stempel von Uruguay im Reisepass. Mit zwanzig Minuten Verspätung geht es los und schon eine  Stunde später legt das Schiff in Colonia del Sacramento an.


Vom Anlegesteg ist man nach 10 Minuten Fußweg schon in der Altstadt und das, was wir sehen macht einen netten und gepflegten Eindruck.

 

Rathaus von Colonia del Sacramento
Rathaus von Colonia del Sacramento

Colonia der Sacramento  wurde 1680 von den Portugiesen gegründet und hat eine lange und kriegerische Kolonialgeschichte hinter sich. Aufgrund der strategisch günstigen Lage direkt gegenüber von Buenos Aires wurde Colonia del Sacramento nach der Gründung sowohl von der portugiesischen als auch der spanischen Krone für sich beansprucht. Über Jahrhunderte hinweg wurden blutige Kriege zwischen den beiden geführt. Irgendwann haben auch noch die Engländer mitgekämpft, aber die Geschichte darzulegen, würde den Bericht sprengen. 

Am 2. Dezember 1828 wurde Colonia del Sacramento offiziell an den kurz zuvor unabhängig gewordenen Staat Uruguay übergeben und ist somit die älteste Stadt Uruguays. 

Calle de los Suspiros

Um die „Calle de los Suspiros „zu deutsch: „ Seufzerstrasse“ ranken sich viele Mythen und Geschichten 

  • Man sagt, dass die zu Tode verurteilten Sklaven Seufzer abgegeben haben, weil sie durch die Straße zum Rio-de-la-Plata  transportiert und dort ertränkt wurden.
  • Angeblich wurden die Sklaven nach ihrer Ankunft von den Booten direkt in die Keller der Calle de los Suspiros gebracht, wo sie sich zu Tode arbeiten mussten. Diese Seufzer erstreckten sich also bis zur Stille des Todes der Sklaven.
  • Ein anderer Mythos besagt, dass die Seufzer aus den Bordellen in der Calle de los Suspiros kamen. Die Seeleute kamen müde von der Arbeit in Colonia an und wollten sich nun etwas Spass gönnen.
  • Dann wiederum heißt es, dass die Seeleute durch die Gasse streiften und die Prostituierten beobachteten und dabei Seufzer aufgrund der Schönheit der Frauen  ausstießen.
  • eine weitere, traurige Geschichte erzählt, dass ein junges Mädchen hier auf ihren vermeintlichen Liebhaber wartet. Dabei wurde ihr von einem Fremden ein Dolch in die Brust gerammt. Der Seufzer im Angesicht des Todes sei das Einzige, was man vernommen habe, als das Mädchen verstarb.

Es ist bis heute nicht überliefert, wie es sich tatsächlich zugetragen hat. 

Es ist kurz vor  Mittag und langsam füllen sich die Restaurants und Cafés. Überall hört man spanische Musik und es ist eine sehr angenehme Stimmung. 

Die Restaurants und Cafés sind bunt und fröhlich  und vieles hat uns an unsere Reise nach Kolumbien erinnert, die ja auch der Grund dafür ist, dass wir Südamerika näher kennenlernen wollten. 

An anderer Stelle hat man den Eindruck, dass dieser Ort noch nicht in der heutigen Zeit angekommen ist. Es gibt eine Vielzahl an Antiquitäten und auch so manche Oldtimer prägen das Stadtbild. 

Irgendwie scheint in diesem Städtchen die Zeit stehen geblieben zu sein. Es geht alles ruhig und gemächlich zu. Manches  scheint sogar vergessen worden zu sein.

Oder dient vielleicht doch zu Dekorationszwecken und passt sich dem Zuhause an.

Am späten Nachmittag geht es zurück nach Buenos Aires. Die Ausreise aus Uruguay ist in Minutenschnelle erledigt. Stempel im Reisepass und wieder rauf auf‘s Schiff. 

Nach einer Stunde Fahrtzeit sind wir zurück in der Hauptstadt, doch hier  müssen noch  die Einreiseformalitäten erledigt werden. Wir warten und warten. Die Schlange an den Schaltern wird immer länger. Es geht nichts vorwärts und irgendwann hat auch die Geduld der Argentinier ein Ende. Sie fangen an zu klatschen, werden immer lauter. Man stelle sich das in Deutschland am Zoll vor. Aber dann, tatsächlich werden neue Schalter aufgemacht und dann sind wir auch offiziell wieder in Argentinien angekommen. 

 

Von Buenos Aires geht es für uns weiter nach Iguazú. Die Wasserfälle warten auf uns.

 

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