Guatapé - bunte Häuser und eine Seenlandschaft

Ein perfektes Ausflugsziel von Medellin aus, ist die hübsche Kleinstadt Guatapé. Die Kleinstadt ist berühmt  für ihre bunten Fassaden und lohnenswert ist ein Aufstieg auf den markanten Felsen El Peñól. Von hier hat man einen grandiosen Panoramablick auf eine malerische Seenlandschaft. 

Eine der wichtigsten Touristenattraktionen ist  der El Peñól. El Peñól ist ein Monolith - ein Fels ganz aus Granit. Vor etwa 70 Millionen Jahren formierte sich das Granit bei Eruptionsprozessen zu einem 220 Meter hohen und einzelnen Berg.  Schon die früher in der Region angesiedelten indigenen  Tahamí verehrten den Fels. Später wurde der Fels Streitpunkt zwischen den Gemeinden El Peñol und Guatapé, denn beide erheben Anspruch darauf, dass der Fels zu ihrer Gemeinde gehört. Um Ihren Gebietsanspruch zu unterstreichen, begannen die Einwohner Guatapés einst den Namen ihrer Stadt auf den Felsen zu schreiben. Zu welchem Ort der Fels nun gehört, ist bis heute nicht geklärt . Von daher gibt es auch heute noch unterschiedliche Bezeichnungen für den Felsen:  "La Piedra del Peñól" oder " El Peñól de Guatapé".

Ab dem Malecón von Guatapé fahren regelmäßig Busse für kleines Geld zum Felsen. Alternativ kommt man auch mit dem TukTuk dorthin. 

Der Aufstieg  ist schweisstreibend, führt uns durch eine breite Felsspalte, fast in das Innere des schwarzen Steins. Dabei sind die Treppen für den Auf- und Abstieg auf eigenartige Weise ineinander verschlungen und verwinkelt. Mal führen die schmalen Stufen ins Innere des Felsens, dann wieder nach Außen. Aber es gibt ein Einbahnstraßen-System, so dass jeder sein eigenes Temp beim Aufstieg gehen kann. Nach etwa 20 Minuten haben wir die  650 Stufen geschafft Von hier oben hat man einen grandiosen Rundum-Blick auf eine beeindruckende Seenlandschaft mit vielen Inseln. Doch diese wurde künstlich geschaffen. Noch vor Jahrzehnten lag das Dorf Guatapé in den Bergen. Zum Zwecke der Stromgewinnung wurde in den 1960er Jahren der Rio Narre aufgestaut - die Bewohner wurden umgesiedelt. Die Reste des alten Dorfes liegen auf dem Grund des Stausees, einer der größten Südamerikas. Einzig ein Haus ist übrig geblieben. Es ist über 200 Jahre alt, lag früher auf dem Berghang über dem Dorf. 

Heute haben am Ufer des Sees die  wohlhabenden Kolumbianer ihre  Villen. Zahlreiche Ferienhäuser wurden errichtet und die Region um Guatapé entwickelt sich zu  einer der beliebtesten Touristenattraktionen in Kolumbien. An der Uferpromenade ankern einige Ausflugsschiffe.  Kajaks und Jet-Skis  warten auf die Touristen. Auf eine der zahlreichen Inseln befindet sich auch die ausgebrannte Villa von Pablo Escobar, die besichtigt werden kann. 

Guatapé liegt etwa im Zentrum Kolumbiens, im Bezirk Antioquias, und ist eine Kleinstadt mit etwa 8500 Einwohnern und rd. 3,5 Kilometer vom berühmten Felsen entfernt.

Der Ort ist vor allem bekannt für sein historisches Zentrum mit Kopfsteinpflaster und handbemalte  Keramiken schmücken die Hausfassaden. Highlight sind die mit Reliefs verzierten Häusersockel, die Zócalos. Die Zócalos erzählen etwas über die Bewohner des jeweiligen Hauses, über die Geschichte des Ortes oder sind manchmal auch einfach „nur“ schön, anzusehen. 

Von Medellin aus geht es  in einer zweistündigen Busfahrt nach Guatapé, etwa 75 Kilometer von Medellin entfernt.  Die Busse starten am Terminal del Norte, zu erreichen mit der Metro A bis zur Station "Estacion Caribe". Die Busse fahren alle 30 Minuten ab 05.00 Uhr. Von Guatapé kommt man dann mit dem Bus oder Tuk-Tuk für rund einen Euro zum Felsen "El Peñol". Alternativ kann man auch auf der Hinfahrt von Medellin kommend den Busfahrer bitten, unmittelbar am Fuße des Felsens anzuhalten und dort auszusteigen. 

Die Rückfahrt nach Medellin erfolgt ebenfalls per Bus von  Guatapé.  Auch hier fahren die Busse halbstündlich ab 04.00 Uhr bis 20:00 Uhr. Der Busbahnhof ist befindet sich in der Nähe der Uferpromenade. Hier gibt es auch Tickets, doch man kann auch beim Fahrer Tickets kaufen. 

Unser nächstes Ziel heißt Cartagena - Perle der Karibik. Schon alleine der Name verspricht doch einiges.