Das weiße Dorf Arcos de la Frontera im Hinterland der Costa de la Luz ist Startpunkt zur offiziellen Ruta de los pueblos blancos, der Route der weißen Dörfer in Andalusien. Die Route führt vom Hinterland der Costa del Sol bis ins Hinterland der Costa de la Luz zwischen den Provinzen Cádiz und Málaga.
Arcos de la Frontera, hoch auf dem Felsen gelegen, gehört zu den sehr alten Dörfern Andalusiens. Mit zwischenzeitlich rd. 30.000 Einwohnern ist es aber das Größte der weißen Dörfer und zieht dementsprechend auch viele Besucher an.
Die Stadt blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis in die Bronzezeit zurückreicht. Sie wurde später von den Römern und den Mauren besiedelt und war über 500 Jahre fest in deren Hand. 1262 kam es zur Rückeroberung durch die Christen Die Adligen teilten das Land unter sich auf und heute besteht das Stadtbild aus einer Mischung aus maurischer und europäisch-mittelalterlicher Architektur. In der Altstadt sieht man fast ausschließlich weiße Häuser, die teils auch mit Stützbögen verbunden sind und sich über die sehr schmalen Gässchen spannen.
Für auswärtige Besucher gilt – ebenso wie in Vejer de la Frontera und vermutlich auch in allen anderen weißen Dörfern – Auto am Ortsrand abstellen!
Am Ortseingang gibt es zahlreiche Hinweisschilder darauf, dass die Stadt für Besucher-Autos gesperrt ist und verweist auf die öffentlichen Parkplätzen außerhalb des historischen Stadtkerns. Doch hier hat man wohl mehr auf seinen Besitz, als auf warnende Hinweisschilder geachtet. Damit auch dieser Herr aus der engen Gasse kam, waren viele Anweisungen und auch helfende Hände nötig, denn erst einmal mussten Terrassenstühle geräumt werden, um ihn aus seiner Zwangslage zu befreien.
Spaziergang durch die Altstadt
Die historische Altstadt von Arcos de la Frontera wurde 1962 zum „Monumento histórico-artístico“ erklärt und als nationales kunsthistorisches Erbe unter Denkmalschutz gestellt.
Zentral in der Altstadt liegt die Plaza del Cabildo. Sie ist umgeben von zahlreichen historischen Gebäuden. Wir schlendern vorbei an dem aus dem 17. Jahrhundert stammenden weißen Rathaus mit seiner flachen, lang gezogenen Form und weiter am Castillo de Arcos vorbei. Im Rathaus befindet sich auch die Touristeninformation. Am höchsten Punkt der Stadt thront die Basílica Santa María de la Asunción. Bedauerlicherweise hat man hier den gesamten Vorplatz der schönen Basilika zum Parkplatz gemacht hat. Man schaut nur auf parkende Autos. Gerade hier, an exponierter Lage wäre es wünschenswert gewesen, den Platz zu begrünen und Sitzbänke aufzustellen. Überhaupt gibt es im historischen Teil von Arcos nur wenige Sitzgelegenheiten. Vielleicht sollen die Besucher ausschließlich in den Cafés und Restaurants Platz nehmen. Doch manchmal möchte man einfach nur auf einer Bank sitzen und den Ort auf sich wirken lassen.
Es geht wieder einmal in die Höhe - auf den Kirchturm der Basilika. Der Eintritt von 2,00 € ist sehr moderat. Schmale Treppengänge führen nach ganz oben und hat man einen grandiosen 360-Grad-Blick über die Stadt. Unterhalb der Basilika liegt das Castillo de Arcos, zur Zeit der Mauren eine militärische Festung und heute ein Kulturgut geschütztes Bien de Interés Cultural. Erst bei dem Blick von oben erkennt man die Ausmaße. Etwas entfernt sieht man auf dem Hügel die Iglesia de San Pedro und rundherum das Tal des Río Guadalete. Man könnte noch länger dort verweilen, aber die Kirchenglocken läuten und Mittagspause ist angesagt. Erst am Nachmittag ist der Kirchturm wieder für die Besucher geöffnet.
Arcos de la Frontera liegt etwa 60 km von Cádiz und 35 Kilometer von Jerez de la Frontera entfernt. Die Verbindung mit öffentlichen Bussen ist nicht wirklich empfehlenswert. Für den Besuch der weißen Dörfer empfiehlt sich daher ein Mietwagen.
Die weißen Dörfer sind reich an Geschichte, die man überall in den kleinen Gassen spürt. Wir haben uns auch das weiße Dorf "Vejer de la Frontera" , ebenfalls in der Provinz Cádiz, angeschaut. Für uns ist Vejer eines der schönsten weißen Dörfer in Andalusien.
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